
Holz mit Raffinesse
In modernen Varianten erleben Fronten aus Holzfurnier ein Comeback in urbanen, minimalistischen Küchen. WORK zeigt, wie das aussehen kann.
Die Sehnsucht nach Authentischem, Echtem, Lebendigem ist wahrscheinlich zutiefst menschlich. Wo Digitales, Technisches, Hektisches, Unüberschaubares den Alltag bestimmt, verspüren viele Menschen das Verlangen, zu Hause, in den eigenen vier Wänden und natürlich auch in der Küche, eine Atmosphäre um sich zu haben, die so ganz real und anfassbar ist. Die buchstäblich mit ihnen lebt. Hersteller wie Häcker merken das an einer konstanten Nachfrage nach Küchenfronten aus Holz. Ihrer Wärme, ihrer Struktur und ihrer Lebendigkeit. Das sind Möbel mit Seele, mit Individualität. Jedes Furnier ist etwas anders, weil jeder Baum anders wächst. So entsteht Identität und damit ein ganz persönlicher Bezug zur eigenen Küche.
Holz hat Tradition bei Häcker
Auch Häcker wurde ja als Schreinerei gegründet, Küchen auf Bestellung einzeln handgefertigt. Diesen Bezug zum Handwerk hat Häcker auch als Industrieunternehmen nie verloren, und das spürt man besonders deutlich bei den Küchen mit Holzfronten.
Natur im Wohnzimmer
„Mit einem Holzfurnier bringe ich ein natürliches Material in meinen Wohnraum ein, das eine besondere Ausstrahlung hat, eine Wertigkeit mit sich bringt, die wirklich einzigartig ist“, sagt Michael Dittberner, Leiter Produktentwicklung und Produktmanagement bei Häcker. „Es ist eben keine Reproduktion, bei der sich ein Druckbild wiederholt, sondern die Front ist so, wie die Natur sie uns vorgibt.“

Das Furnier muss geschützt werden
Der überwiegende Teil der Holzfronten, die Häcker im Programm hat, ist mit einem Furnier in unterschiedlicher Ausführung belegt, ob das Eiche oder Nussbaum ist. Dazu kommen Bearbeitungsschritte, die das Holz versiegeln, es vor den Beanspruchungen in der Küche schützen, es langlebig machen, ohne seine ästhetische und sensorische Wirkung zu beeinträchtigen. Das können Lacke oder Beizen sein, die Oberflächen sind gebürstet oder glatt.

Massivholz als Besonderheit
Ganz in der alten Handwerkstradition hat Häcker auch eine Küche aus massiver Esche im Programm, die unifarben lackiert wird. Michael Dittberner: „Das ist ein sehr wertiges Produkt. Durch die Farbe hindurch erscheint die Maserung des Massivholzes, es zeigt wirklich die natürliche Struktur und hat eine ganz tolle Haptik. Die Front ist wunderschön und auch sehr erfolgreich – nicht nur im Bereich der Landhausküchen, sondern auch in den modernen Versionen unserer Rahmenfronten.“
Eiche klassisch und modern
Bei den nachgefragten Hölzern hat Michael Dittberner die Erfahrung gemacht, dass nach wie vor Eiche das Holz der Wahl bei den meisten Endkund:innen ist. „Die Verbraucher sind sehr stark darauf fokussiert. Das ist wohl die Gewohnheit. Man sieht es überall. Eiche ist zwar nicht gerade günstig, weil derzeit schwer zu beschaffen, dafür universell einfärbbar und sie hat ein tolles Erscheinungsbild. Die Maserung ist wirklich wunderschön. Und man kann Eiche nicht nur klassisch, sondern auch sehr modern interpretieren. Eiche ist deshalb wirklich omnipräsent – und das nicht nur national, sondern auch international.“


Gerillte Fronten geben Atmosphäre
Eine besonders beliebte Version des Eichenfurniers ist die gerillte Frontenvariante aus Naturholz, die Häcker seit zwei Jahren anbietet. Sie wirkt ausgesprochen wohnlich und verstärkt damit einen Effekt, den alle Küchen mit Holzfronten haben: Sie stellen einen engen Bezug zum Wohnen her. Küche und Living Area verbinden sich optisch und ästhetisch, die früher übliche Trennung wird auch durch die Möbel aufgehoben. Gerade die gerillten Fronten bewähren sich hier. Auch sie bestehen übrigens aus Furnier, in diesem Fall aus vier Schichten Pappelholz plus Deckschicht aus Eiche oder Nussbaum. Durch Wärme und enormen Druck werden die Rillen tief ins Material gepresst. Michael Dittberner: „Dabei muss man aufpassen, dass das in der Spitze nicht bricht. Das ist ein sehr aufwendiger Prozess, hinter dem echt viel Know-how steht.“
100 Jahre alt ist ein Eichenfurnier, das Häcker Kund:innen anbietet, die Rustikales bevorzugen. Die Fronten, die daraus gemacht werden, sind wirkliche Unikate.

Rarität: 100 Jahre altes Furnierholz
Die meisten hochwertigen Holzfurniere werden auch bei Häcker in eher elegant wirkenden Küchen eingesetzt, auch wenn es noch Verbraucher:innen gibt, die Rustikales bevorzugen. „Wir haben ein Programm, bei dem wir ein Furnier einsetzen, das garantiert 100 Jahre alt ist“, erklärt Michael Dittberner. „Die Front ist wirklich sehr rustikal und damit eine echte Besonderheit. Da ist jede Front ein absolutes Unikat.“
Holz und Farbe kombiniert
Wer zögert, eine ganze Küche im Holz-Look zu bestellen, kann auf eine Variante zurückgreifen, die häufig in den Planungen der Küchenstudios vorkommt: Die Kombination aus Holzfronten und glatten, oft farbigen Oberflächen. „Wir haben regelmäßig Planungen mit ganz tollen Kompositionen von Holz mit Uni-Fronten in den unterschiedlichsten Ausführungen“, hat Michael Dittberner bei den Bestellungen festgestellt. „Und da sind der Kreativität der Gestalter:innen im Handel keine Grenzen gesetzt. Ob das eine Hochschrankzeile ist, ein Inselblock oder ein Oberschrank in Holz – man kann das sehr vielseitig einsetzen.“ Das reicht einerseits hin zur Kombination mit hochwertigen Glas- oder Steinfurnierfronten, andererseits kann man auch eine günstige Einstiegsfront durch einige Elemente mit Holz optisch enorm aufwerten. Das liegt ganz in der Kreativität der Gestalter:innen. Häcker liefert sozusagen das Handwerkszeug, die Planer:innen nutzen die Möglichkeiten, einzigartige Küchen zu entwerfen, ganz nach dem Häcker Motto „Be unique“.

Einfache Pflege
Bleibt noch eine Frage, die viele Endkund:innen umtreibt, die über eine Küche mit Holzfronten nachdenken: Wie steht es um die Pflege? Für Michael Dittberner ist die Antwort ganz einfach: „Da ist kein Unterschied etwa zu Lackoberflächen. Wenn wir die Furnieroberfläche herstellen, achten wir darauf, dass die Veränderung der Fronten durch die UV-Schutzlackierung mehr oder weniger verhindert wird. UV-Licht ist der größte Feind der Oberflächen und wir tragen Sorge, dass der dadurch ausgelöste Veränderungsprozess nur sehr langsam vorangeht. Natürliche Materialien verändern sich mit der Zeit ein bisschen, und das ist, finde ich jedenfalls, auch das Schöne daran. Das sind lebendige Materialien, und das darf man nach vielen, vielen Jahren auch sehen.“




